Appalachian Trail Georgia – Februar 2018

Der berühmte Bogen zu Beginn des AT.

Appalachian Trail North Bound Thruhike (= AT Nobo thru = Durchwandern von Süd nach Nord)

Wen die Geschichte des AT interessiert, bitte lesen!

Am Valentinstag 14.02.2018 sind wir als Thruhiker an den Amicalola Falls auf dem Wanderweg am Besucherzentrum mit der Nummer 100 und 101 gestartet. Ok, die Wahrscheinlichkeit, dass wir die 3.500 km von Georgia bis Maine schaffen ist gering (hüstel), aber man darf ja seine Ziele ruhig mal etwas höher stecken oder wild herumträumen.

Der Wanderweg ist echt alt, seht ihr ja an den abgebildetes Klamotten

An den Zahlen seht ihr, dass sich bereits 99 andere Irre als Thruhiker (Durchwanderer) seit Januar 2018 registriert haben und ganz viele machen Teilabschnitte und Wochenendwanderungen. Für den Winter ist es erstaunlich voll.

Startgewicht Nr. 101
Startgewicht Nr. 100

Es ist wirklich ein purer Wanderweg, Fahrräder und Pferde sind verboten und meist ist der Weg so schmal, dass man hintereinander laufen oder sogar manchmal ein wenig klettern muss.

Die Infrastruktur ist nicht wie bei uns, man muss auch schonmal für 5 bis 7 Tage Verpflegung mitschleppen. Kommt darauf an wie schnell man ist und welchen Anspruch man an die Kalorienzufuhr hat, da können schonmal locker 3-5 kg pro Person zusammenkommen.

Amicalalola Falls Approach Trail

In der Lodge haben wir nicht übernachtet, das war einfach zu teuer, aber ein paar Tage vorher haben wir dort, wo Nick Nolte einen Riesenstapel Pannkuchen im Film „Picknick mit Bären“ verdrückt hat, am gleichen Tisch einen Kaffee getrunken.

Restaurant der Amicalola Falls Lodge

Keine Bange, wir werden euch nicht jeden Zeltplatz zeigen, nur einmal am Anfang, damit ihr unseren Alltag seht
Das ist eine Bearbox, da sollte alles rein, was riecht: Lebensmittel, Zahnpasta, Kosmetik, Müll, stinkende Wäsche… Die Bären sind klug, die wissen, dass Sie die Box nicht knacken können. Bei den Bearcables sieht das schon anders aus, die können sie: vom Baumschütteln, die Leinen durchkaueen oder auf den Baum klettern und runterlangen…

Ein Privy (=Komposttoilette) und wenn du eins siehst, bist du als Wanderer total glücklich, weil du mit deinem Schäufelchen nicht irgendwo ein Loch buddeln musst.
… tja, die Prioritäten verschieben sich beim Wandern
Wenn es regnet sind auch hier die Wanderwege nicht trocken.

Unsere erste Trail Magic d. h. nette Menschen versorgen bei miesem und gutem Wetter Hiker mit allem, was das Wandererherz erfreut. Weil wir eben erst gefrühstückt hatten, nehmen wir trotzdem gern einen Apfel und nen Müsliriegel von „Freshground“ entgegen, lassen uns als Thruhiker fotografieren und ziehen fasziniert weiter.
Und wenn es keine Bearbox gibt, dann hängt man wie schon erwähnt die luftdichten Beutel in die Bäume oder Bearcable.
Wie ihr seht, sind wir nicht die Einzigen, die im Winter am Wanderweg zelten.
Das nennt man leider noch nicht Ultralight, wir sind da eher noch die Gigahiker
Ein Shelter (Schutzhütte in der man übernachten darf) auf dem Blood Mountain in 1.350 Metern Höhe
Blick vom Blood Mountain

Das tut leider nur so als ob es Frühling würde.
Mal kein Zelt sondern ein Holzhäuschen (Blood Mountain Cabins)

Bei Neels Gap kann man sich beim Outdoorgeschäft mitten im Grünen neue Wanderschuhe kaufen und die alten in den Baum hängen.

Wir nehmen einen Zero (Pausentag) in Helen, einem „bayerischen“ Dorf in Georgia USA
Biergarten auf dem zentralen Platz

So, jetzt geht es aber mit Wandern weiter!
Wenn man keine Lust hat sein Zelt aufzubauen, kann man auch in einem solchen Shelter seine Isomatte ausrollen und mit den anderen die Gesellschaft von Mäusen genießen
In den Hüttenbüchern kann man sehen, wer schon vor einem hier war und wen man eventuell noch einholen möchte.

Wir haben ganz unspektakulär die Grenze zwischen Georgia und North Carolina überschritten.

Ein Gedanke zu „Appalachian Trail Georgia – Februar 2018“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert